
Traditionell findet immer Anfang Januar in der Trainingsstätte vom Budo-Club Offenburg ein mehrtägiger Judo-Lehrgang statt. Fotos: Budo-Club Offenburg
Am Samstag, 27. September, feiert der Budo-Club Offenburg ab 11 Uhr sein 50-jähriges Bestehen ein halbes Jahrhundert gelebte Kampfkunst, sportliche Erfolge und familiäre Vereinsgeschichte. Die Feierlichkeiten finden im vereinseigenen Budo-Sportzentrum, In der Lieste 7, statt, das seit seiner Gründung 1974 durch Rosi und Toni Strumbel das Herzstück des Vereins bildet.
Im Jahr 1974 gründeten Rosi und Toni Strumbel in der Wilhelmstraße in Offenburg eine private Judoschule. Was im Januar 1975 innerhalb dieser Schule als kleiner Judoverein begann, entwickelte sich über die Jahrzehnte zu einem überregional anerkannten Zentrum für Budosportarten.
Heute ist der Budo-Club Offenburg mit Vorstand Heinz Müller (6. Dan) und Vize-Präsident Martin Ernst (4. Dan) nicht nur Nachwuchsstützpunkt für Judo in Baden-Württemberg, sondern auch KATA-Zentrum, in dem sich Schwarzgurtanwärter aus ganz Deutschland auf ihre Prüfungen vorbereiten.
Vielfältiges Angebot

Mit einem breiten Angebot von Freizeit- bis Leistungssport - von Judo über Aikido und Iaido bis hin zu Taiso und Selbstverteidigungskursen - spricht der Verein Menschen aller Altersgruppen an.
Das Trainingsangebot reicht von Judo ab vier Jahren bis hin zur Seniorengruppe "Bewegt älter werden mit. Judo“, geleitet von Martin Ernst (4. Dan) und Guido Ressin (5. Dan). Hier treffen sich viele altbekannte altbekannte Judoleute wieder oder erlernen Judo im fortgeschrittenen Alter. Auch Inklusion wird großgeschrieben mehrere Trainer bilden sich regelmäßig weiter, um auch Menschen mit Behinderung ins Training einzubeziehen. Das Nachwuchsstützpunkttraining wird von Diana Braun und Ralf Jungbauer geleitet. Im Jugendbereich sind derzeit viele starke Mädchen erfolgreich. Aktuell behauptet sich die Herrenmannschaft erfolgreich in der Baden-Württemberg-Liga - der dritthöchsten Liga im Judo - und das ganz ohne Fremdstarter.
Mehr als nur Wettkampf
Neben Meisterschaften organisiert der Verein Übungswettkämpfe, Vorbereitungslehrgänge und Fortbildungen und nimmt regelmäßig an der Kinder-Judo-Safari in Sand teil. Ein besonderes Event ist das Judo-Randori der ARGE Baden-Württemberg im Januar, bei dem sich rund 100 der besten Judoka des Landes in Offenburg treffen.
Auch außerhalb der Matte ist der Verein aktiv: Hüttenaufenthalte für die Jugend, gemeinsame Ausflüge zu Turnieren und regelmäßige Sport-Stammtische stärken den Zusammenhalt. Die Trainingsbedingungen sind ebenso beeindruckend wie das sportliche Engagement: Zwei miteinander verbundene Hallen mit insgesamt 350 Quadratmeter Mattenfläche, ein 300 Quadratmeter großer Kraftraum, getrennte Damen- und Herrensaunen mit Freiluftterrassen, ein Budo-Shop sowie eine Vereinswirtschaft, die Eltern während der Trainingszeiten ihrer Kinder zum Verweilen einlädt. Hier wird nicht nur Sport betrieben - hier wird Gemeinschaft gelebt.
Sportliche Erfolge
Bei den diesjährigen Europameisterschaften der Veteranen Ü30 holten die Offenburger Judoka mehrere Medaillen - Gerhard Grafmüller wurde sogar Europameister. Bereits im Gründungsjahr 1975 stellte der Club seinen ersten Deutschen Jugendmeister. Seither trainierten in Offenburg zahlreiche Weltmeisterschafts- und Olympiateilnehmer.
Auch die Veteranenkämpfer sind aktiv und erfolgreich: Einige von ihnen werden im November bei der Ü30-Weltmeisterschaft in Paris antreten - ein Highlight, das nur wenige Vereine vorweisen können. Die Senioren-Gruppe legte dieses Jahr geschlossen das Judo-Sportabzeichen ab, und im Mädchen-Judo wachsen derzeit vielversprechende Talente heran, die sich über die Landesmeisterschaften für die Süddeutschen qualifizieren wollen.
Familienbetrieb mit Herz
Der wahre Erfolg des Vereins liegt nicht nur in Medaillen und Titeln, sondern in der Kontinuität und dem Engagement seiner Mitglieder. Nach dem Tod von Vereinsgründer Toni Strumbel im Jahr 2014 - inzwischen Träger des 8. Dan - war ungewiss, wie es weitergehen würde. Doch das engagierte Team des Budo-Sportzentrums hielt den Verein und das Zentrum am Leben.
Heute wird der Familienbetrieb von Rosi Strumbel und Tochter Sabine geleitet, unterstützt von Künstler Stefan Strumbel, Sebastian Strumbel (aktiver Kämpfer im Männerteam) und Enkel Neo Strumbel, der das Design der Jubiläums-T-Shirts entwarf. Ein besonderer Dank gilt Rosi Strumbel, die seit über 50 Jahren inzwischen 84-jährig nahezu täglich für die Sportlerinnen und Sportler da ist. Ihre Gastfreundschaft und die legendären "Siegerkuchen“, die sie nach Meisterschaften für die Kämpferinnen und Kämpfer backt, sind über die Landesgrenzen hinaus bekannt und geschätzt.
Jubiläums-Programm
Die Jubiläumsfeier bietet Einblicke in das vielfältige Sportangebot, Führungen durch die Trainingsräume, Infostände, Kaffee und Kuchen, Barbecue und Salate. Jeder Gast ist für den Verein ein Ehrengast ganz im Sinne der gelebten Offenheit und Wertschätzung, die den Budo-Club seit jeher prägen.
Probetraining
Besondere Aktionen wie Gutscheine für ein einmonatiges Probetraining laden zum Mitmachen ein - ganz unverbindlich, wie es beim Budo-Club üblich ist. Langfristige Kündigungsfristen gibt es hier nicht. Trainiert wird, solange es Freude bereitet. IRIS PORNER
INFO: Parkplätze stehen am Veranstaltungsort zur Verfügung, auch die Anreise mit dem Bus ist problemlos möglich. Weitere Informationen zum Verein sind auf der Website des Budo-Sportzentrums zu finden.